Neue Horizonte: Deutschland und Europa in der internationalen Politik der 1990er Jahre

Workshop des Berliner Kollegs Kalter Krieg und der RWTH Aachen

Do, 22.9.2022 bis Fr, 23.9.2022
Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Deutschland

Die zeithistorische Forschung zur Geschichte der internationalen und transnationalen Beziehungen hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt dem Ende des Kalten Krieges zugewandt. Im Vordergrund standen Debatten über die Faktoren, die zum Ende des Kalten Krieges führten – etwa die strukturellen Probleme in den sozialistischen Staaten, der „Faktor Gorbatschow“ und die Politik der Entspannung im Rahmen des KSZE-Prozesses, der den Menschenrechtsgruppen in Ostmitteleuropa als Referenzrahmen diente. Neben Arbeiten, die den Zäsurcharakter von 1989/91 betonen, traten jüngst Studien, welche die langen Kontinuitätslinien seit den 1970er Jahren bis in die jüngste Gegenwart hervorheben. Für die Zeit seit dem Ende des Kalten Krieges ist die Forschung indes noch auf der Suche nach Narrativen, Deutungsmustern und zeitlichen Horizonten, die über das Schlagwort einer „Post-Cold War Order“ hinausgehen. Der Workshop diskutiert neue Interpretationsangebote für eine Konturierung der Geschichte internationaler Politik und transnationaler Verflechtung in den 1990er Jahren.